"Reichenberg und seine jüdischen Bürger"- Ein Vortrag von Frau Isa Engelmann

 

Am Donnerstag, den 16. Mai, besuchte die Autorin Isa Engelmann, die einen Vortrag zum Thema "das historische Reichenberg und seine jüdischen Bürger" hielt, unsere Schule. Zum Vortrag kamen die Schüler der 5N, 4N und ein paar Schülrinnnen aus der 6N. Die aus Reichenberg stammende Autorin erzählte von ihrer Dokumentationsarbeit, die sie hier vor vielen Jahren aufgenommen hatte. Da sie bemerkte, dass so gut wie gar keine klare Auflistung der jüdischen Reichenberger Bevölkerung vor der Nazi-Herrschaft zu finden war, machte sie sich selbst an die Recherche. Nach jahrelanger Arbeit hat sie insgesamt über 5000 Namen zusammengetragen, die unteranderem eine wichtige Vorraussetzung für den Bau des jüdischen Denkmals in der Ruprechticka-Straße darstellte. Wer dort schon mal gewesen ist, kennt die an der Wand hängenden roten Täfelchen mit den Namen der umgekommenen jüdischen Bürgern der Stadt Reichenberg. Zum Schluss des Vortrags erfuhren wir in einer Fragerunde mehr zu ihrer Person und mussten feststellen, dass Isa Engelmann bis jetzt ein sehr bewegendes Leben hatte. Da sie nach dem Krieg zusammen mit ihrer Familie aus Reichenberg vertrieben worden und irgendwann nach Italien gezogen ist, hatte sie lange Zeit über ihr Schicksal und ihre Heimat geschwiegen. Vor ungefähr 20 Jahren entschloss sie sich jedoch dazu, in kleinen Schritten die Stadt, in der sie ihre Kindheit verbracht hatte, wieder aufzusuchen. Auf diesem Wege ist sie auf die Recherche über die jüdischen Bürger gestoßen, und hat ihre aufgeblühte Verbundenheit zu Reichenberg in ihrem Buch "Blauer Flider- Widersehen in Böhmen" (2000)  zum Ausdruck gebracht.

Wir bedanken uns für den sehr interessanten Vormittag und hoffen auf ein nächstes Treffen!