Gastschulaufenthalt in Enger

Mit dem Widukind-Gymnasium Enger pflegt die Deutsche Abteilung schon seit vielen Jahren enge Kontakte. Das ist vor allem der Initiative von Frau Schröder aus Enger zu verdanken. Die Lehrerin am dortigen Gymnasium vermittelte in den letzten Jahren unzählige Kontakte zwischen Schülern aus unserer Abteilung und dortigen Schülern. Im März weilte Frau Schröder im Auftrag der Schulleiterin des Widukind-Gymnasiums, Frau Binke-Orth, zu einem Besuch in Liberec. Sie hospitierte im Unterricht, suchte die Gespräche mit Lehrern sowie Schülern und traf viele der ehemaligen Engerer Gastschüler.Im April und Mai besuchten nun wieder drei Schüler der Klasse 4N, Tomáš Pelc, Tomáš Bartoň und Aneta Storkánová, die Schule in Enger. Ihnen gefiel es so gut, dass sie sogar Antrag auf Verlängerung ihres Aufenthaltes stellten.Tomáš Bartoň fasst seine Eindrücke über den Aufenthalt in Enger so zusammen: 
Im April/ Mai 2008 war ich für fünf Wochen zum Gastschulaufenthalt in Enger. Ich wohnte bei Familie Lömke. Die ganze Familie, also Mutter und Vater sowie ihre drei Söhne, Clemens, Johannes und Matthias, waren sehr nett zu mir. Mit Clemens bin ich in die gleiche „Klasse“ gegangen, Matze und Johannes studieren schon an der Uni.Ich habe die elfte Klasse des Widukind-Gymnasiums besucht. Alle Schüler waren sehr freundlich, ich habe ziemlich schnell viele Freunde gefunden, die wir manchmal mit Clemens auch nach der Schule getroffen haben. Auch der Unterricht war ganz interessant, vor allem Mathematik, wo ich mich sehr beteiligt habe. Dann gab es für mich ein ziemlich neues Fach Erziehungswissenschaft (ähnlich wie Pädagogik, das gibt es bei uns auf dem Gymnasium gar nicht) und Physik. Ich war überrascht, wie sehr sich das deutsche Schulsystem von dem tschechischen unterscheidet. Ich finde ganz gut, dass man in Deutschland viel mehr wählen darf, was man für Fächer eigentlich am Gymnasium studieren will und welche Fächer man als Schwerpunkte haben will. Auf der anderen Seite hat dieses System auch Nachteile: Wegen der Einteilung in Kurse hat man keine eigene Klasse und das ist ziemlich schade.Bevor ich nach Enger fuhr, meinte ich, ein Monat wäre zu lange, aber dann hat es mir so viel Spaß gemacht dass ich mein Aufenthalt noch um eine Woche verlängert habe und trotzdem fand ich es zu kurz und wäre gern noch länger geblieben. Ich habe in diesen fünf Wochen sehr viel erlebt: Um ein bisschen kulturell erfahrener zu werden, habe ich die historische Stadt Münster mit all ihren Kirchen und alten Gebäuden besichtigt. Sehr interessant war auch ein Ausflug ins Ruhrgebiet, wo wir in einem Industriemuseum waren. In Bielefeld waren wir in der Oetker-Halle, was ich auch für ganz spannend hielt. Man kann sich aber nicht fünf Wochen nur mit Kultur beschäftigen, also sind wir auch in den Heide-Park gefahren, ein wenig Adrenalin zu erleben.Wie viel besser meine Deutschkenntnisse geworden sind, müssen eher meine Lehrer beurteilen, aber ich glaube, dass ich die fünf Wochen nicht umsonst in Enger verbracht habe. Mein Aufenthalt in Enger war ein großartiges Erlebnis, es hat mir wirklich Spaß gemacht und ich habe dabei sehr viel (nicht nur in Deutsch) gelernt und viele neue Freunde gefunden.Ich möchte mich vor allem bei Familie Lömke bedanken, dass sie mich so gut aufgenommen haben, dann bei Frau Schröder und Frau Eger, die das Ganze für uns organisiert haben, und bei allen Schülern und Lehrern des Widukind-Gymnasiums. Ich möchte auch nicht vergessen, mich bei dem Deutsch- Tschechischen Zukunftsfond zu bedanken, der unsere Aufenthalte finanziell ermöglicht. Ich bin sehr froh, dass ich diese Gelegenheit bekommen habe. 
Tomáš Bartoň, Klasse 4N 02.06.2008