Bontkirchen

Gastschulaufenthalt von Kateřina Krátká in Bontkirchen
Vom 12.04. – 17.05. 2008 war ich zu einem Gastschulaufenthalt in Deutschland. Ich wohnte in einem kleinen Dorf Bontkirchen im Sauerland. Bontkirchen liegt zwischen Kassel und Dortmund und hat 500 Einwohner.
Ich habe 5 Wochen bei der sehr netten Familie Vogtland gelebt. Familie Vogtland (Vater, Mutter und zwei Kinder) hat mich sehr freundlich aufgenommen. Gute Beziehungen zu der Familie finde ich wichtig für den Aufenthalt. Auf jeden Fall war es sehr interessant, in einer deutschen Familie zu leben und zu beobachten, wie das im Haushalt funktioniert. Ich kann auch sagen, dass ein normaler Tag in Deutschland ganz anders aussieht als in Tschechien, aber trotzdem waren alle Tage, die ich dort erlebt habe, sehr schön und interessant.
Wochentags fuhr ich mit dem Bus in die 12 Kilometer entfernte Kreisstadt Brilon. Brilon ist eine Kleinstadt mit ca.12.000 Einwohnern. Ich besuchte dort die 11.Klasse des Gymnasiums Petrinum. Da ich ja auch in Tschechien die 11. Klasse besuche, war der Unterrichtsstoff fast identisch. Ich konnte die Fächer selbst wählen, also habe ich alle Fächer gewählt, die ich auch in Tschechien habe. Die Mitschüler und auch die Lehrer waren zu mir sehr nett und hilfsbereit. Ich denke, dass die Schüler dadurch, dass sie selbst die Fächer wählen können, sie dann mehr Interesse am Unterricht haben und ihnen der Unterricht mehr Spaß macht.
Etwas, was für mich auch neu und sehr interessant war, waren die Traditionen. In Bontkirchen sind fast alle Einwohner katholisch und sehr gläubig. Sie besuchen fast jedes Wochenende die Kirche. Auch ich durfte einmal an einem Gottesdienst teilnehmen und war sehr erstaunt, dass auch viele Kinder und Jugendliche dort waren.
Schon am zweiten Wochenende meines Aufenthaltes nahm ich an einem Schützenfest in Bontkirchen teil. Die „St. Vitus Schützenbruderschaft“ feierte in diesem Jahr ihr 125 -jähriges  Bestehen. Eine Schützenbruderschaft ist eine Vereinigung von Menschen, eine Gemeinschaft mit gleichen Interessen und Neigungen, die sich für das Gemeinwohl einsetzt. Jeder, der sich ihr anschließt und sich einbringt, trägt einen Teil zum Wohl des Dorfes bei. Am ersten Tag des Festes haben die Männer des Dorfes mit Gewehren auf einen Holzvogel geschossen. Der Mann, der den Vogel abschießt, ist der „Schützenkönig“. Er wählt eine Frau zur Königin. Am Abend marschiert das Königspaar mit Musikkapellen und Männern in einheitlicher Kleidung durch das Dorf. Danach geht es in die Schützenhalle, wo getanzt und gefeiert wird.
Ich möchte den Schülern und Lehrern am Gymnasium Petrinum in Brilon danken. Dann auch vielen Dank an Familie Vogtland, die mich so freundlich aufgenommen hat. Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen von Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, die diesen Aufenthalt finanziell unterstützt haben. Und natürlich auch ein „Dankeschön“ an Frau Abraham, die mir diese Möglichkeit gegeben hat.

Kateřina Krátká, Klasse 4N
02.06.2008